„Konzernatlas 2017 – wer hat die Macht über unser Essen“
war das Thema unserer zweiten Veranstaltung, zu der DIE LINKE Ortsverband Rheinstetten eingeladen hatte.
Die Bundestagsabgeordnete Karin Binder, Ernährungs- und Verbraucherpolitische Sprecherin der Linksfraktion referierte und diskutierte mit interessierten TeilnehmerInnen im Naturfreundehaus.
Sie stellte den von der Rosa-Luxemburg-Stiftung gemeinsam mit der Heinrich-Böll-Stiftung, BUND, Oxfam Germanwatch und LeMond Diplomatique herausgegebenen „Konzernatlas 2017“ vor.
Das wichtigste Fazit: Immer weniger, aber immer größere multinationale Konzerne kontrollieren die weltweite Agrarproduktion und unsere Lebensmittelwirtschaft.
Sie haben die Marktmacht und geben die Preise vor – vom Acker bis zur Ladentheke.
Mit dabei die vier großen Einzelhandelsketten EDEKA, REWE, Aldi und LIDL, die zusammen 85 Prozent des deutschen Einzelhandelsmarktes beherrschen und auch in Europa an führender Stelle stehen. Diese Marktmacht drückt auf Erzeugerpreise hier und in den Ländern des Südens. Was zu der absurden Situation führt, dass in afrikanischen, asiatischen und südamerikanischen Ländern mit Niedrigstlöhnen und ohne Arbeitsschutz für internationale Märkte (und deutsche VerbraucherInnen) produziert wird. Den dortigen Bevölkerungen bleibt jedoch kaum das lebensnotwendigste für die Eigenversorgung. Langfristig werden durch diese Billigproduktionen auch die Qualität der Erzeugnisse und der Verbraucherschutz leiden.
Deshalb gilt für DIE LINKE und für die Anwesenden: regional und saisonal produzieren und vermarkten sowie den Öko-Landbau fördern, hilft bei der Abkehr von einer unsinnigen deutschen Export-Über-Produktion und führt zu einer umweltfreundlicheren, für die ganze Welt verträglicheren Landwirtschaft. Außerdem nimmt sie den Spekulanten und Fondsanlegern ihre ungesunde Fresslust.